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Digitale Diamanten KW07 - Das regelt der Markt
Von Spendernieren über Karstadtpleite bis zur Parkplatzsuche
Ich glaube jeder “Content Creator” (merkwürdig sich selbst zu benennen) hat diesen Punkt, wo er sich völlig begeistert in seinem Nerd-Thema verliert und sich am Ende fragt: “Wer soll das hier eigentlich lesen?”
Das Ergebnis davon habt ihr heute in Eurem Posteingang.
In keinen Newsletter habe ich bisher so viel Zeit steckt und auch so viel Freude gehabt. Viele werden beim Thema “Marktwirtschaft” schon zugemacht haben und meine Begeisterung nicht nachvollziehen. Aber ich sage es Euch: Wenn es einen Nobelpreis für Newsletter und Buchdiamanten gäbe, dann hätten die in Stockholm endlich mal einen vernünftigen Preisträger.
Ich bin absolut fasziniert von Märkten. 🤩

Das regelt der Markt
Viele setzen Markt direkt mit Marktwirtschaft und dem “freien Markt” gleich und schnell sind wir beim berühmten Raubtierkapitalismus.
Der fasziniert mich nicht. 😡
Dennoch sehe ich Marktwirtschaft und Wettbewerb als beste Allokationsmethode für Güter. Ich lebe lieber im Kapitalismus des 21. Jahrhundert als als Bauer in einer Monarchie im Mittelalter.
Keine Wirtschaftsordnung hat so viel Wohlstand gebracht, wie der Kapitalismus - so dachten wir zumindest.
Die kommunistische Partei Chinas hat es inzwischen geschafft 700 Millionen Menschen aus der Armut zu bringen. Das macht sie irgendwas zwischen Planwirtschaft und hemmungslosem Kapitalismus. Auf jeden Fall macht sie es aber nicht nach meinen Werten, dazu aber später mehr.
Meine Buchempfehlung heute ist ein ungewöhnlich Buch. Es beschreibt an mehreren sehr greifbaren Beispielen, wie Märkte funktionieren. Dabei stehen im wesentlichen Märkte ohne Geldkomponente im Vordergrund. Es reicht von der Zuordnung von amerikanischen Schulkindern zur passenden Grundschule bis hin zur Verteilung von Spendernieren.
Vielleicht ist es für mich auch nur irgendwie das nachgeholte VWL-Studium, von dem ich immer noch träume. Ich habe es in einer Woche verschlungen und die Diamanten sprudelten nur so aus mir heraus.
Power of the Prices
Zum Thema “Magie des Marktes” darf ein Video natürlich nicht fehlen. Milton Friedman, Träger des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises für Wirtschaftswissenschaften, erklärt am Beispiel eines Bleistiftes ganz wunderbar, was der Markt alles erreichen kann. Tausende Menschen haben zusammengearbeitet um einen Bleistift zu erstellen. Das konnte nur durch die Kraft des Marktes funktionieren.
Die Gegenstimme
Um hier nicht nur rein positive Punkte zu benennen, habe ich auch einen Medientipp dabei, der für mich ganz klar Marktversagen zeigt. Das Auf und Ab der Signa-Gruppe und die damit verbundene dreifache Karstadt-Pleite. In dem Fall wurde in einen Markt eingegriffen mit Staatshilfen, weil wir “die Innenstädte” retten wollten. Leider haben wir hier die Rechnung ohne die Kunden gemacht, denn trotz Unsummen von Staatshilfen hat der Markt hier anders entschieden. Ob wir “die Innenstädte” gegen die Kräfte des Marktes erhalten wollen, ist eine politische Entscheidung. Ich selbst bin für das Fachgeschäft, aber gegen die Massenware. Den Maßanzug gerne weiter in der Innenstadt, aber Unterhemden kann ich gerne online bestellen.
Die verlinkte ARD-Doku zeigt aus einem stark linksgerichteten Blick die Figur Rene Benko und wie alles mit allem zusammenhängt. Alleinstehend wäre es mir etwas zu tendenziös, aber als Gegenentwurf zu Milton Friedman, darf auch mal Fabio de Masi verlinkt werden.
Noch lachen wir - der Markt wird es regeln
Folgendes Video habe ich in der letzten Woche ca. 100 mal geguckt. Der doppelte Lachkrampf im Doppelgänger Tech Talk Podcast, als einer der Hosts plötzlich mit Apple Vision Pro im Call erscheint. 2 Minuten. Einfach zum Genießen.
Meine Einschätzung im Übrigen: Das Ding wird kleiner, der Akku wird besser verbaut sein, das Ding wird günstiger und bevor ich mich versehe, sitze ich selber damit im ICE. Da tippe ich nämlich gerade diese Zeilen und vermisse durchaus einen zweiten Bildschirm.
Hoffe wir es wird noch ein paar Jahre dauern, hat nämlich durchaus was von Black Mirror.
Pärchen der Woche
Die Marktwirtschaft bringt viele zusammen, unter anderem diese sweeten Boys. Wie Pip so schön sagte “diese nervige On-Off-Pärchen, wenn mal wieder was läuft”. Ich bin gespannt, wie lange es diesmal hält.
Insights der Woche
Ihr seid sehr neugierig und dabei gerne anonym. Was bedeutet das?
Wie ich hier ja schon in einer anderen Ausgabe gezeigt habe, ist das E-Mail-Protokoll bei Newslettern wirklich spannend. Ich kann mehr Dinge sehen, als ich vorher gedacht hätte und finde das zunehmend beeindruckend. Nicht nur deshalb nutzen wohl einige meiner Leser Services, um ihre E-Mailadresse zu verschleiern. Sie wollen nicht mit vorname.nachname@maildomain sichtbar sein.
Diesem Interesse möchte ich mich beugen. Ab sofort kann man auch ohne Registrieren sich im Archiv auf alextroost.de alle vergangenen Newsletter angucken. Ich werde berichten, ob und wie sich das auf die Lesezahlen und Zugriffe auswirkt.
Wenn Euch der Newsletter gefällt, leitet ihn gerne weiter. Nächstes Mal wird es Euch nicht ganz so nerdy
Danke Euch!
Alex